Katastrophenhilfe

Wie wir helfen

GAiN verfügt über ein weltweites Netzwerk an Partnern. Hierüber ist es im Fall einer Katastrophe schnell möglich, die Situation vor Ort einzuschätzen und Hilfe anzubieten. Über eine Soforthilfe hinaus engagiert sich GAiN nach Möglichkeit langfristig, um die Hilfe nachhaltig zu gestalten. Was zum Beispiel nach dem Erdbeben in Haiti als Katastrophenhilfe begann, läuft als Unterstützung eines Kinderheims immer noch weiter.

Katastrophenhelfer (DART)

Um schnell und kompetent agieren zu können, braucht GAiN ein Team von Katastrophenhelfern und -helferinnen Als Ehrenamtliche sind sie Teil des "Disaster Assistance and Response Teams" DART. Ein Basis-Team besteht bereits, doch Ergänzung ist sehr willkommen. Mitarbeiten können Menschen

  • mit einem Herzen für Notleidende,
  • mit guten Englischkenntnissen,
  • mit der Möglichkeit, kurzfristig an Einsätzen teilzunehmen (mindestens 3 Wochen),
  • die unter schwierigen Bedingungen in einem multikulturellen Team arbeiten können,
  • die körperlich fit sind.

Katastrophenhelfer werden

Katastrophenhilfe

Am Beispiel des Erdbebens in der Türkei

Am 6. Februar 2023 bebte in der Türkei und in Syrien zweimal die Erde. Viele Nachbeben folgten. Das Erdbeben hinterließ fast 60.000 Tote und mehr als 125.000 Verletzte. Damit zählt es zu den Beben mit der höchsten Opferzahl der letzten Jahrzehnte. Tausende Gebäude stürzten ein. Die Wasser-, Abwasser- und Energieversorgung brach in vielen Orten zusammen. 23 Millionen Menschen waren nach Schätzungen der WHO mittelbar oder unmittelbar von dem Erdbeben betroffen.

Minihäuser für Erdbebenopfer

Schnell war klar, dass wir helfen wollten. GAiN Kanada und GAiN Spanien hatten bereits Kontakte in Syrien und der Türkei. Zusammen schickten wir Hilfstransporte mit Lebensmitteln, Babynahrung, Hygieneartikeln und Decken. Unser DART-Team brach auf, um die Einsatzmöglichkeiten zu ermitteln. Dann verteilten die Helfer Hilfsgüter, hörten zu und trösteten. Es entstand ein Kontakt zu dem Leiter eines Projektes für Behelfsunterkünfte. Mit ihm baute unser DART-Team 16 Minihäuser und 200 Zelte für obdachlose Familien auf. 776 Menschen wurde mit einer Unterkunft geholfen. GAiN Spanien und Kanada führen die Hilfe fort und helfen beim Wiederaufbau. Unser Katastrophenhilfe-Team entwickelt die Behelfsunterkünfte nun weiter, damit wir sie bei zukünftigen Katastrophen schnell einsetzen können. Sie bieten den Menschen einen Rückzugsort inmitten des Chaos´einer Naturkatastrophe.

 

 

Katastrophenhilfe

Am Beispiel des Ukraine-Krieges

Da wir schon seit vielen Jahren Hilfsgüter in die Ukraine bringen, konnten wir zu Beginn des aktuellen Krieges am 24.02.2022 sofort reagieren. Ein in unserer Geschichte beispielloser Hilfe-Marathon begann. Fast täglich verließen in den ersten Wochen Hilfsgütertransporte unser Lager. Viele fuhren zu Partnern nach Polen, Rumänien, Moldau und Ungarn, wo hunderttausende ukrainische Geflüchtete ankamen. Unsere Partner beherbergten so viele von ihnen wie möglich. Schnell war auch ein Weg gefunden, die Hilfsgüter in die Westukraine zu fahren. Dort kommen sie Binnenflüchtlingen zugute und werden auch bis in die Ostukraine gebracht. Überall im Land herrscht seitdem Not. Russische Flieger zerstören gezielt wichtige Infrastruktur. Immer wieder herrschen Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Benzin.

Beispiellose Solidarität

In unserem Lager in Gießen halfen besonders in den ersten Wochen zahlreiche Ehrenamtliche, Hilfsgüter zu sortieren und Lkws zu beladen. In ganz Deutschland gab es privat organisierte Spendenaktionen für unsere Ukrainehilfe. Tausende Lebensmittel- und Hygienepakete erreichten unser Lager. Einzelne erfahrene DART-Mitglieder fuhren nach Polen, wo mehr als eine halbe Million geflüchtete Ukrainer ankamen, und in die Ukraine, um unsere Partner zu unterstützen. Weitere DART-Helfer packten im Lager mit an oder organisierten Spenden.

Mittlerweile ist die Hilfe zu einem Langstreckenlauf geworden. Durch die Flüchtlingshilfe haben wir neue, tolle Partner in Polen, Rumänien, Moldau und Ungarn kennengelernt. Mit diesen arbeiten wir nun langfristig zusammen und unterstützen Projekte für ukrainische Geflüchtete genauso wie für Notleidende in diesen Ländern.

 

 

Katastrophenhilfe konkret

Ungewisse Zukunft

„Ich danke Gott, dass wir überlebt haben, aber ich weiß nicht, wie wir weiterleben können. Ob wieder alles gut werden wird? Ich weiß es nicht. Hauptsache, wir stehen diese Zeit durch und haben gute Menschen, die jetzt bei uns sind, so wie ihr.“

Veronika lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einer Container-Siedlung für Binnenflüchtlinge in der Ukraine. Ihr Haus wurde bei einem russischen Angriff völlig zerstört.

Weitere Infos

Geleistete Katastrophenhilfe - Ein Überblick

 

Israel: Krieg (Oktober 2023)

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel herrscht Krieg. GAiN hilft den Binnengeflüchteten in Israel mit Schwerpunkt auf den Holocaustüberlebenden. Wir schicken verstärkt Hilfsgüter.

Armenien: Vertreibung (September 2023)

Aserbaidschan brachte die schon lange umkämpfte Region Bergkarabach innerhalb eines Tages gewaltsam unter seine Kontrolle. Mehr als 100.000 Armenier flohen. Sie mussten alles zurücklassen. GAiN schickt Hilfsgütertransporte.

Marokko: Erdbeben (September 2023)

Hunderttausende Marokkaner stehen nach einem schweren Erdbeben ohne Unterkunft und Versorgung da. GAiN ist vor Ort und berät unseren Partner. Wir finanzieren dringend benötigte Hilfsgüter und Notunterkünfte.

Türkei / Syrien: Erdbeben (Februar 2023)

Etwa 50.000 Menschen starben beim Beben im Süden der Türkei und in nördlichen Regionen Syriens. GAiN half mit dem Aufbau von Minihäusern und lieferte Güter wie Feldbetten, Schlafsäcke und Betten.

Ukraine: Krieg (Februar 2022)

Der Krieg dauert noch immer an. Viele Hilfsgüterlieferungen haben wir seitdem auf den Weg gebracht - direkt in die Ukraine und auch in die Nachbarländer, in die sich viele Menschen geflüchtet haben. 

Haiti: Erdbeben (August 2021)

Das schwere Erdbeben kostete mehr als 2.000 Menschen das Leben. Wir konnten den Mitarbeitern des Kinderheims, das wir betreuen, Hilfsgüterpakete überlassen. Sie verteilen diese an Notleidende der Umgebung.

Lesbos: Brand im Flüchtlingslager (September 2020)

Das völlig überfüllte Lager auf Lesbos brannte vollständig ab. Etwa 20.000 Geflüchtete wurden erneut obdachlos. GAiN half mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Planen, Zelten und Kleidung. Die Hilfe für die Geflüchteten geht auch in Griechenland weiter.

Albanien: Erdbeben (November 2019)

Kurz vor dem herannahenden Winter wurden viele Menschen Obdachlos. GAiN half mit Zelten, Heizstrahlern, Winterkleidung und Nahrungsmitteln.

Südostafrika: Hilfe nach dem Zyklon (März 2019)

GAiN half den Flut-Opfern in Mosambik, Simbabwe und Malawi.

Indonesien: Hilfe nach dem Tsunami (Oktober 2018)

GAiN half den Tsunami-Opfern auf Sulawesi.

Haiti: Hurrikan (Oktober 2016)

Der Hurrikan Matthew fegte die Zelte oder Hütten, in denen die Menschen seit dem Erdbeben hausten, weg, wie Papierflieger. Über eine Million Menschen verloren ihre Bleibe. Mitarbeiter vor Ort halfen auf vielfältige Weise.

Nepal: Erdbeben (Mai 2015)

Von dem größten Erdbeben in der Geschichte Nepals sind 4,6 Millionen Menschen betroffen, mindestens 5.000 Menschenwaren sofort tot. GAiN verteilte Lebensmitteln, Trinkwasser und half beim Wiederaufbau.

Ukraine: Versorgung von Flüchtlingen (ab 2015)

GAiN bringt jährlich 35 bis 40 Hilfstransporte in die Ukraine. Die Inhalte verteilt unser Partnerwerk überwiegend an Kriegsflüchtlinge.

Irak: Flüchtlingswelle (seit Juni 2014)

Zehntausende Christen und andere Volksgruppen flohen vor IS-Truppen. GAiN half mit Lebensmitteln und Kleidung. 

Philippinen: Taifun Haiyan (Dezember 2013)

13 Millionen waren betroffen, 4 Millionen verloren ihr Zuhause. GAiN verteilte Überlebensrationen und behandelte Verletzte in mobilen Kliniken.

Jordanien: syrische Flüchtlinge (Mai 2013)

1,4 Millionen Syrer suchten Zuflucht in Jordanien. GAiN half ihnen mit Essenspaketen und Matratzen.

Japan: Erdbeben und Tsunami (März 2011)

20.000 Japaner starben, 500.000 waren auf der Flucht. GAiN half in 6 Einsatzgebieten beim Aufräumen und brachte Nahrungsmittel, Wasser, Hygieneartikel u.v.m. zu den Menschen.

Kenia: Dürre (2011)

Mehr als eine Million Menschen in Nordostafrika waren von Lebensmittelhilfe abhängig. GAiN unterstützte ein befreundetes Hilfswerk, das Säcke mit Nahrungsmitteln an einen betroffenen Volksstamm in Kenia verteilte. 

Pakistan: Überschwemmungen (Oktober 2010)

7 Millionen waren betroffen, 2.000 starben. GAiN half mit 5 Containern bzw. rund 100 Tonnen Hilfsgütern.

Haiti: Erdbeben (Januar 2010)

2 Millionen Haitianer waren betroffen, über 300.000 Menschen starben. GAiN schickte Babynahrung, Wasserfilter und Zelte und baute eine Lagerhalle zur Verteilung der Hilfsgüter.

Myanmar: Wirbelsturm (2008)

GAiN leistete Sorforthilfe und baute Schulen und Häuser wieder auf.

Indien: Tsunami (2004)

Ein Beben verursachte einen Tsunami, der 230.000 Menschen in den Tod riss. GAiN unterstützte eine Partnerorganisation in Südindien, die sich um Waisenkinder und Witwen kümmerte. Aus der Katastrophenhilfe ist ein langfristiges Hilfsprojekt entstanden.

Afghanistan: Krieg (2002)

Der Krieg zerstörte viele Städte, Flüchtlinge hausten in zerbombten Häusern. GAiN brachte Decken, Lebensmittel, Babynahrung und Klinikinventar.