GAiN unterhält keine große Spedition. Doch immerhin sind sechs MAN 40-Tonner, ein 12-Tonner, zwei Mercedes Sprinter und ein VW Caddy auf den Straßen unterwegs, um Hilfsgüter einzusammeln und weiterzugeben. Hinter dem Steuer sitzen dabei zwei angestellte und zahlreiche ehrenamtliche Fahrer.
Sie fahren fast 300.000 Kilometer im Jahr und transportieren dabei um die 2.800 Tonnen Material. Das sind Hilfsgüter im Wert von ungefähr 14 Millionen Euro. Kein Wunder, dass das nicht mit dem Kofferraum eines Kleinwagens zu erledigen ist. Die eigenen Lkws sind deshalb eine große Stütze der humanitären Hilfe.
Allerdings kostet der Transport der Hilfsgüter Geld: ein zurückgelegter Lkw-Kilometer kostet 1,20 Euro. Nach Lettland sind es beispielsweise 2.000 km (einfache Strecke). Das heißt eine Fahrt nach Gießen hin und zurück kostet 4.800 Euro.
Unser Fuhrpark besteht aus modernen, leistungsstarken und umweltfreundlichen Fahrzeugen mit den jeweils dazugehörenden Anhängern:
Die 40-Tonner sind alle mit großen Fahrerkabinen ausgestattet. Alle haben einen Abbiegeassistenten. Mit Ausnahme unseres F2000 haben alle eine Sicherheitsausstattung mit Spurhalteassistent und Abstandsregeltempomat. Wenn es sein muss, bremsen diese Fahrzeuge in Notlagen auch allein.
Wechselbrücken sind Container auf Füßen. Was aus der Ferne an einen Elefanten auf dünnen Beinchen erinnert, ist in der Praxis eine riesige Arbeitserleichterung. An den zahlreichen Sammelstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen über 130 Wechselbrücken. Dort sammeln Privatpersonen, Firmen oder Kirchengemeinden Hilfsgüter. Spätestens wenn der Container voll ist, kommt ein Lkw, nimmt den vollen Container huckepack und lässt wieder einen leeren da.
Auch beim Transport nach Rumänien, in die Ukraine oder nach Lettland sind die Wechselbrücken sinnvoll. Sie lassen sich schnell von A nach B bringen und sind ein einfaches Zwischenlager. Dadurch sind Hilfsgüter nicht nur leicht zugänglich, wir sparen auch teure Lagermieten.
GAiN fährt mit einem Wechselbrückensystem BDF. Dieses wurde in den 70er-Jahren entwickelt, unter anderem von der Deutschen Post und MAN. Bis heute findet man Wechselfahrgestelle und Wechselbrücken vorrangig in Deutschland.
Am weitesten verbreitet ist das BDF-System, dessen Normen vom Bundesverband des Deutschen Güterfernverkehrs (BDF) festgelegt wurden: Es gibt vier verschiedene Längen (7.150 mm, 7.450 mm, 7.650 mm, 7.820 mm). GAiN hat 7.150 mm und 7.450 mm lange Wechselbrücken. Die Breite liegt bei 2.550 mm als Standard und 2.600 mm für Kühlkoffer. Die Höhe beträgt normalerweise 2.750 mm.