Ein Weg aus der Armut heraus

In Bangalore fördern wir Frauen, die keine Chance auf Bildung haben. Sie erhalten durch unsere Partnerorganisation vor Ort eine Ausbildung zur Näherin oder absolvieren einen Computer-Grundkurs. Die Kurse sind begehrt, und viele Frauen haben sich in die Warteliste eingetragen.

Die Ausbildung hilft den Frauen, bald auf eigenen Füßen zu stehen. Sie können sich selbstständig machen oder eine besser bezahlte Arbeit antreten. Bildung ist der einzige Weg aus der Armut und dem traditionellen Kastenwesen heraus. Es ist für indische Verhältnisse revolutionär: Diese Mädchen und Frauen werden nicht mehr wie Menschen dritter Klasse behandelt und lernen selber, andere nicht mehr nach Kaste und Geschlecht zu beurteilen.

Seit Herbst 2022 unterstützen wir unseren Partner in Indien mit der Vermittlung von Patenschaften für Frauen, die einen Computer-Grundkurs absolvieren möchten. 90 Prozent der indischen Bevölkerung sind digitale Analphabeten. Mehr als 60 Prozent der indischen Frauen nutzen das Internet nie. Der Kurs soll Frauen in die Lage versetzen, Computer im täglichen Leben für den beruflichen und privaten Gebrauch zu nutzen. Wenn Frauen digitale Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, stellt dies eine greifbare Möglichkeit für sie dar, die in Indien stark ausgeprägten geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zu verändern. Sie bekommen Zugang zu Beschäftigung, Einkommen, Bildung und Gesundheitsdiensten.

Unsere Vision ist, dass Hunderte von unterprivilegierten Frauen durch den Computerkurs eine gute Anstellung finden oder ein eigenes kleines Unternehmen, z. B. eine Schneiderei oder einen Lieferservice für Lebensmittel, gründen können. 

 

Selvis Geschichte

Wo Frauen brennen

Selvi hat traurige Jahre hinter sich. Ihre Schwester wurde von ihren Schwiegereltern angezündet und starb. Der Grund: Die Schwester hatte „nur” zwei Töchter, jedoch keinen Sohn geboren. Der Mann der Schwester verschwand daraufhin und ließ die beiden Kinder allein zurück.

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Fortsetzung Geschichte

Wo Frauen brennen

Selvi, selbst unverheiratet, bat die Schwiegereltern ihrer Schwester, die beiden Mädchen zu sich nehmen zu können. Diese stimmten unter der Voraussetzung zu, dass Selvi keine Anzeige bei der Polizei über den Mord an der Schwester erstatten würde. Selvi willigte ein, ohne zu wissen, wie sie die beiden Mädchen versorgen sollte. Sie bewarb sich um die Ausbildung zur Näherin bei unserer indischen Partnerorganisation. Als sie dort im November 2013 anfing, war sie schüchtern, introvertiert und sehr traurig. Mit der Zeit begann sie sich jedoch zu öffnen. Sie sagt, dass diese Zeit ihr innerlich Ruhe und Frieden gegeben hat. Ihr Glaube an Gott wurde gestärkt. Durch die gute Gemeinschaft unter den Frauen ist auch ihr Selbstbewusstsein gewachsen.

Hoffnungsvolle Zukunft

Den Nähkurs hat Selvi mit sehr gutem Ergebnis bestanden. Schon bevor die Ausbildung zu Ende war, bekam sie erste Aufträge und hat nun bereits einige Stammkunden. Mit ihrer Arbeit kann sie von Zuhause aus den Lebensunterhalt für sich, ihre Töchter und die kranke Mutter bestreiten. Die beiden Mädchen sind heute 15 und 18 Jahre alt. Selvi kann wieder lächeln. Sie dankt GAiN und den Spendern ganz herzlich, dass sie ihr diese neue Chance ermöglicht haben!

 

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